Klassischerweise wird in Sonnencreme Titandioxid oder Zinkoxid als mineralischer Sonnenschutz verwendet. Beide Wirkstoffe dienen als physikalischer Schutzfilter und streuen das Licht über das komplette sichtbare und UV-Lichtspektrum. Aus diesem Grund sieht man Titandioxid als weißen Film auf der Haut. Das Licht wird von der Haut weggelenkt und die Sonnencreme reduziert so den gefährlichen UV-Anteil.

Bei den Kunden kommt ein weißer Cremefilm durch das Sonnenschutzmittel nicht gut an. Aus diesem Grund wird das Titandioxid oder Zinkoxid in vielen Sonnencremes auf Nanometer-Größe verkleinert. Mit diesem Trick streut die Sonnencreme nur noch das UV-Licht zurück und der typische weiße Film auf der Haut verschwindet. Mit Titandioxid-Partikeln ist sogar transparente Sonnencreme möglich.

Nanopartikel sind also winzig kleine Teilchen von wenigen Millionsten Millimeter, die im Verbünden von wenigen bis Tausenden Atomen vorkommen. Die verwendeten Nanopartikel in Sonnenschutzmitteln sind chemisch inert und reagieren nicht mit der Haut. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Nanopartikel nicht in gesunde Haut eindringen. Allerdings gibt es Bedenken bezüglich verletzter Haut sowie bei dünner Kinder- und Babyhaut. Außerdem dürfen Nanopartikel nicht eingeatmet werden, da diese sich in der Lunge anlagern. Sprays mit Nanopartikel sind daher mit großer Vorsicht zu benutzen.

Seit 2009 sind Nanomaterialien in Kosmetikartikeln nur dann erlaubt, wenn ihre Verwendung nicht gesundheitsgefährdend ist. In Sonnenmilch werden Nanopartikel aus Zinkoxid und Titandioxid eingesetzt. Seit 2012 müssen Hersteller den Begriff "Nano" anführen, wenn sie in ihren Produkten derartige Partikel verwenden. Es gibt durchaus Kosmetik, in der die Verwendung von Zinkoxid und Titandioxid Sinn macht. Sonnencremes mit diesen Partikeln können das Hautkrebsrisiko verringern. In Relation zu möglichen Schäden durch UV-Strahlen sind die Risiken durch Nanopartikel bei gesunden Menschen zu vernachlässigen.

Die Verwendung von Nanopartikel ist relativ neu, die gesundheitlichen Auswirkungen sind noch nicht vollständig erforscht. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte Sonnencreme ohne Nanopartikel verwenden. Zudem empfehlen Wissenschaftler, Nanopartikel-Sonnencreme nicht für Babys zu benutzen.

Als Alternative gibt es Sonnencremes mit mineralischem UV-Filter. Mineralisches Titandioxid und Zinkoxid in 'normaler' Größe wirken als UV-Filter, die die Strahlen wie Spiegel reflektieren. Achten Sie auf die Artikeldetails für Sonnencreme ohne Nanopartikel.

Sonnencreme Ohne Nanopartikel im Vergleich